Diese Oden verdienen den Preis für Europäische Poesie unter anderem: weil sie sich in Grenzbereiche vorwagen, wo Bild, Klang und Gedanke sich gegenseitig den Boden unter den Füßen wegziehen, was zu mirakulösen Debakeln, poetisch wie intellektuell reizvollen Katastrophen führt, dem „Schockerlebnis“ etwa, „dass keine Bilder mehr zu sehen“ sind, „sondern nur noch Töne“.
Ungarische Lyrik im deutschen Sprachraum.
Der Slowene Srečko Kosovel (1904–1926) sprach mit seinen Gedichten für eine Generation, die vom ersten Weltkrieg berührt wurde und in der Auseinandersetzung mit einer krisenhaften Welt nach einer Sinngebung des Lebens suchte.
Diese Ausgabe wurde von Fritz Mierau zusammengestellt.
Ungarettis Leben in den äußeren Bahnen bürgerlicher Normalität ist stets begleitet von einer hartnäckigen Suche nach der eigenen Identität. Wenige schmale Gedichtbände legen Zeugnis ab von diesem Bemühen.
Der Engländer Wystan Hugh Auden (1907–1973) war der profilierteste Vertreter einer Dichtergeneration, die bereits gegen Ende der zwanziger Jahre bemüht war, durch Verwendung von Begriffen der Alltagssprache die Gegenwart neu zu interpretieren und damit ein von romantischer Verklärung befreites Weltbild zu vermitteln.
Sein bedeutendes Werk liegt hier in einer repräsentativen Auswahl vor, die seiner geistigen Entwicklung folgt: über die Ernüchterung, Verzweiflung und Resignation bis zur völligen Hinwendung zu Gott in dem Zyklus „Vier Quartette‟.
Die Jubiläumspublikation zum „Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie‟ 1993–2011.